Sonntag, 2. Juli 2017

Mountainbike

Wo ich an dieser Stelle vor 2 Jahren mein neues Rennrad vorgestellt habe, folgt an dieser Stelle ein kurzer Überblick über mein Mountainbike. Aus Sicht des Jahres 2017 geht es bald als Oldtimer durch. Denn: Es hat 26“ Laufräder! Es hat Schläuche in den Reifen! Es hat hinten keine Federung! Es hat keine Steckachsen! Es hat nur 3x9 Gänge – mechanisch geschaltet! Aber gegenüber allem was heute mit 29“ verkauft wird hat es einen Vorteil, der mir hoffentlich an den Anstiegen zugutekommt. Es ist sehr leicht.

Ich habe es im Jahr 2013 aus einzelnen Komponenten selber aufgebaut und in den Folgejahren immer wieder etwas ergänzt und zumeist noch weiter erleichtert. Komplett fahrfertig wiegt das Rad inkl. Pedalen 8,8 kg. Und das bei 3-fach Kettenradgarnitur, Reifen mit Schläuchen und Federgabel. Alles was noch leichter ist, wird entweder exorbitant teuer oder nicht mehr wirklich fahrbar im Gelände. Allerdings sind auch bei diesem Rad zahlreiche Teile (Pedale und Felgen zB) nur bis 75 kg zugelassen und somit auch schon grenzwertig für harte Abfahrten.







So wie ich das Rad zur Zeit fahre ist es noch etwas schwere. Um nicht unentwegt Schläuche wechseln zu müssen, habe ich den Leichtschlauch (100g), die ich sonst immer fahren am Hinterrad durch einen Standardschlauch ersetzt. Da der Reifen mit 470g selber auch extrem leicht ist, bietet er kaum Reserven, um Durchschläge zu verhindern.
Außerdem für diese Tour ersetzt habe ich den Sattel und die Sattelstütze. Normalerweise fahre ich den unglaublich leichten Tune Speedneedle Satte (100g) und eine KCNC Sattelstütze. Da der Sattel für alles über 60 km kaum zu aushalten ist (man sitzt direkt auf der Carbonschale – kein Polster – nur im vorderen und hinteren Bereich ungepolstertes Leder aufgeklebt) habe ich diesen gegen einen SQ Lab 611 Race (der gleiche, der auch auf dem Rennrad montiert ist). Tut zwar weh, das der Sattel doppelt so schwer ist aber wenn ich nach 2 Tagen nicht mehr sitzen kann macht es auch keinen Sinn.

Und…. anstatt der fixen Sattelstütze habe ich – passt zwar nicht so ganz zum Leichtbaukonzept – eine absenkbare Sattelstütze montiert. Damit kann ich die Sattelhöhe mit einem Knopfdruck vom Lenker aus um 15cm reduzieren. Sensationell wenn man vor einer steilen Abfahrt kurz den Sattel absenkt und danach wieder mit einem Druck auf die Bedieneinheit zurück in die Fahrhöhe bringt. Mehr dazu im nächsten Post.  

Mit den Bremsscheiben muss ich einmal testen wie die sich tun hier mit den Abfahrten. Es sind KCNC Razor Bremsscheiben in 180mm, die zwar extrem leicht sind und filigran aussehen – jedoch nicht sehr viel Wärme aufnehmen und bei längeren Abfahrten sich verformen können oder auch komplett Ausglühen. Ich bin mit diesen vor 2 Jahren einmal eine steile Abfahrt in Vorarlberg gefahren. Als ich es endlich geschafft habe stehen zu bleiben (man darf nicht mit angezogener heißer Bremse stehen bleiben – dann ist sie garantiert krumm – sondern leicht ausrollen, was bei sehr steilen Straßen nicht so leicht ist) kamen Wanderer hinter mit, die mir mitteilten, dass der Weg nachdem ich an ihnen vorbei war nach verbrannter Kupplung gerochen hat. Nicht verwunderlich, da das Material das gleiche ist – allerdings habe ich es zuvor auch noch nicht erlebt, dass man es derart riechen kann. Ich werde es einmal testen, ob die Scheiben hier durchhalten. Neue Beläge habe ich im Rucksack dabei, eine neue Scheibe im Gepäck. Außerdem habe ich noch eine Shimano XT Scheibe dabei falls die dünnen KCNC Scheiben zu schnell den Geist aufgeben. Neben entsetzlicher Optik sind die auch gleich wieder doppelt so schwer.  

Ansonsten ist das Rad eine recht wilde Mischung leichter (und meiner Meinung nach trotzdem funktionaler) Teile, die ich damals günstig kaufen konnte.

Umwerfer und Schaltwerk sind XTR 10-fach. Geschaltet werden diese mit 9-fach SRAM XO Trigger Schalthebeln. Da die Übersetzung genau die gleiche ist (nur Shimano 10 fach, 9-fach hat wieder eine andere Übersetzung und passt nicht) arbeitet das perfekt zusammen. Anfangs war eine Avid XO Bremse verbaut, vor der mich damals schon einige gewarnt hatten. Ich wollte es ausprobieren und musste leider feststellen, dass die Bremse nach jedem Winter entlüftet werden muss. Da mir das irgendwann zu viel Gebastel wurden bin ich auch hier auf XTR umgestiegen, die deutlich besser funktioniert. Der Rest ist wild zusammengestellt (Race Face Carbon Lenker, Reverse Vorbau, Ryde Felgen, Messerspeichen mit Alunippeln an Novatec X-Light Naben. Bremsscheibenschrauben und Bremssattelhalterschrauben sind Titan. 

Hier ein Überblick der verbauten Teile    


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